Glaubenssätze vereinfachen die Komplexität der Welt, um sie handhaben zu können
Glaubenssätze können durchaus kulturell geprägt sein und an die nachfolgende Generation weitergegeben werden. Glaubenssätze helfen uns, viele Erfahrungen des komplexen Alltagslebens zu vereinfachen. So steuern wir Dinge besser und müssen weniger Aufwand betreiben. Diese Glaubenssätze bilden das Fundament unserer Erfahrung. Aber, sie sind im Großen und Ganzen nicht das Ergebnis unserer Erfahrung. In anderen Worten: »Der Glaube braucht keine Beweise. Er schafft sie!« In Ausnahmen, bei emotional sehr intensiven Erlebnissen, wie beispielsweise Unfällen oder traumatischen Erlebnissen, kann dies der Fall sein. Viele Glaubenssätze sind uns normalerweise nicht bewusst. Auch der Prozess, wie aus den Glaubenssätzen unsere Haltungen entstehen, und diese zusammen dann unsere Erfahrung schaffen, mit allen Gedanken, Gefühlen und Entscheidungen, ist im täglichen Leben eher unbewusst.
Glaubenssätze dirigieren den Mechanismus, welchen Dingen im Leben wir Aufmerksamkeit widmen und welchen nicht. Obwohl in vielen Fällen diese Vereinfachung effizient erscheint, kann diese automatische Ausrichtung der Aufmerksamkeit unsere Erfahrung des Lebens sehr stark einschränken. Ganz häufig ist es uns nicht bewusst, dass wir eine Wahl haben, aus dem Kreislauf der sich selbst bestätigenden Glaubenssätze auszusteigen. Die unbewussten Glaubenssätze bewusst zu machen und sie auf ihren Wahrheitsgehalt und ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und herauszufordern, eröffnet eine ganz neue Welt. Die daraus entstehenden neuen Perspektiven können unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen nachhaltig verändern. Eine relativ kleine Veränderung im Fundament der Glaubenssätze und Grundannahmen kann eine große Veränderung im Bereich der Gefühle und der Art, wie wir unsere Erfahrung wahrnehmen, hervorrufen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das private Leben, sondern kann auch den beruflichen Kontext verändern, Beziehungen in Teams oder längerfristig auch Strukturen in Unternehmen.